Überhöhte Mieten für Einzelhandel und Gastronomie gefährden die Lebensqualität in den Stadtteilen

Überhöhte Mieten für Einzelhandel und Gastronomie gefährden die Lebensqualität in den Stadtteilen

Ein Beitrag von

2. Geschäftsführer und Ihr Stadtverordneter für die Ausschüsse Controlling und Revision, Hauptausschuss und Finanzen sowie Planen, Wohnen und Städtebau

Überhöhte Mieten für Einzelhandel und Gastronomie gefährden die Lebensqualität in den Stadtteilen

Ich sehe die Lebensqualität in den Stadtteilen durch die stark steigenden Mieten für kleine Einzelhandelsgeschäfte sowie Gastronomieobjekte gefährdet und appelliere an die Vermieter*innen, bei den Mietforderungen mit Augenmaß vorzugehen.

Es sollte im Eigeninteresse der Vermieter*innen liegen, verlässliche Mieteinnahmen zu generieren und nicht kurzfristig den maximalen Ertrag zu erzielen.  Gerade in den Stadtteilen braucht es eine möglichst vielfältige Struktur, eine Monokultur aus Handyläden und Kettengastronomie hilft den Menschen da nicht wirklich.

Ein Beispiel führt Tschierschke ist der jüngsten Bericht über eine Verdreifachung der Miete für die alteingesessene Stadtteilkneipe Heck-Meck in Bockenheim.  Es ist völlig verständlich, dass bei alten Verträgen eine Mietanpassung erfolgt, aber warum die Miete für eine Traditionsgaststätte bei einem Pächterwechsel verdreifacht werden muss, erschließt sich mir nicht. Ich halte das für eine Fehlentwicklung und bin überzeugt davon, dass dies am Ende auch negative Folgen für die Vermieter*innen hat – ständige Pächterwechsel und häufige Leerstände sind nicht nur schlecht für das Image eines Gebäudes, sondern kosten viel Geld.

Die bereits jetzt erkennbaren Leerstände in den Stadtteilen sind für mich noch kritischer als die Leerstände in der Innenstadt. Gerade in den kleinen Stadtteilen ist das Einzelhandels- und Gastronomieangebot oft schon so ausgedünnt, dass weitere Schließungen fatal wären.

Wirklich durchgreifende Handlungsmöglichkeiten hat die Stadt Frankfurt aber leider nicht. Natürlich kann die Wirtschaftsförderung die betroffenen Betriebe beraten und wir können an die Vermieter*innen appellieren, aber solange Gewerbemietverträge völlig frei verhandelt werden können, müssen wir uns wohl weiterhin mit Spielhallen oder Wettbüros in den Stadtteilen abfinden. Zumindest für die städtischen Liegenschaften streben wir aber zukünftig auch im Gewerbebereich Konzeptvergaben als Standard an, sodass der Mietvertrag nicht mehr das entscheidende Kriterium für eine Vermietung bzw. Verpachtung ist.

 

Bildquelle: Solarisys via Adobe Stock

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