Ein Beitrag von
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Ihr Stadtverordneter für die Ausschüsse Hauptausschuss und Finanzen, Klima- und Umweltschutz sowie Kultur, Wissenschaft und Sport
Frankfurt ist eine Stadt mit vielen Grün- und Waldflächen. Allein der Frankfurter Stadtwald ist mit rund 5.000 Hektar Fläche der größte innerstädtische Forst Deutschlands und umfasst fast 14% des Stadtgebiets. 5.000 Hektar entsprechen übrigens der Größe von insgesamt etwas mehr als 7.000 Fußballfeldern! Der Frankfurter Stadtwald ist darüber hinaus ein sehr wichtiger Faktor für den Klimaschutz.
Wald ist gut für das Klima
Wald beeinflusst das Klima positiv: Zum einen speichert er CO2 (Kohlenstoffdioxid). Zum anderen ist er ein sogenanntes Kaltluftentstehungsgebiet. Das bedeutet, dass die durch Abgase, Feinstaub und weitere verschmutzte Warmluft der Wohngebiete hochzieht und gleichzeitig die kalte Frischluft aus den Feldern als Frischluft in die Wohngebiete saugt. Diese Frischluft ist wichtig für die Gesundheit der Menschen, die in den Wohngebieten leben. Ein Hektar Wald speichert pro Jahr – egal, wie alt die Bäume sind – ca. 13 Tonnen CO2. Wer also die Wälder in und um Frankfurt schützt, betreibt aktiven Klimaschutz.
Waldverlust muss gestoppt werden
Ich bin sehr traurig, dass in den vergangenen 20 Jahren viele Waldflächen in Frankfurt zerstört wurden. Dazu hat nicht nur der Bau von Häusern und Verkehrswegen beigetragen, sondern auch das Absterben von Bäumen durch Wassermangel, Stürme und sonstige Umwelteinflüsse – der Klimawandel macht sich in dichtbesiedelten Gebieten leider besonders stark bemerkbar. Umso wichtiger ist es, die bestehenden zusammenhängenden Waldflächen zu erhalten, die Aufforstung mit Baumarten, die gegen Dürre und Hitze widerstandsfähiger sind, voranzutreiben sowie neue Standorte für weitere Bäume und Wälder zu schaffen. Ich will, dass es in Frankfurt mehr Wald und nicht weniger Wald gibt!
Neue Koalition ist gut für den Frankfurter Wald
Nachdem in der Vergangenheit viele unserer Vorstöße zum Schutz des Waldes keine Mehrheit fanden, hat sich die neue Koalition – auch auf Drängen der SPD – auf ein umfassendes Programm zum Schutz des Waldes verständigt.
Wir wollen den Stadtwald und den weiteren Frankfurter Waldbesitz – wo immer nötig – aufforsten und an die Folgen des Klimawandels anpassen. Dabei sollen vorhandene sogenannte Mischwald-Strukturen gestärkt und Monokulturen ausgedünnt werden. „Monokulturen“-Wälder bestehen häufig zum großen Teil nur aus Nadelbäumen – häufig aus Fichten. „Mischwälder“ hingegen sind viel robuster und langlebiger als Nadelwälder. Schädlinge wie der Borkenkäfer können sich in diesen Wäldern nicht so rasch verbreiten und Stürme oder Trockenheit können ihnen weniger anhaben. Gerade in Zeiten des Klimawandels sind dies wichtige Faktoren, weswegen es in der Zukunft mehr Mischwälder geben muss.
Um die Klimaschäden im Wald zu beseitigen und den Aufbau eines Waldes voranzubringen, der jedem Klima trotzt, werden wir das Forstpersonal aufstocken. Bei Nach- und Neupflanzungen werden wir darauf achten, dass die gepflanzten Bäume zu den jeweiligen Standorten und Wäldern passen. Auch müssen wir weiterhin untersuchen und ausprobieren, welche weiteren europäischen Baumarten zu unseren heimischen Wäldern und dem veränderten Klima passen und somit hier angepflanzt werden können. Wir streben an, neue Flächen bereitzustellen – auch zu kaufen – und diese aufzuforsten. Das bedeutet, auch dort neue Bäume anzupflanzen, sodass unser Stadtwald noch größer wird.
Wälder in die Stadtteile
Wir wollen in möglichst vielen Stadtteilen in Frankfurt mehr Wald ansiedeln. Die Lösung dafür könnten sogenannte „Mini-Wäldchen“ sein. Diese können auch im dichtbebauten Innenbereich zur Verbesserung des Klimas beitragen. Flächen für die neuen Mini-Wäldchen gibt es in Frankfurt einige. So wird demnächst eine ungenutzte Wiese im Bereich Nied/Griesheim aufgeforstet.
Isenburger Schneise endlich aufforsten
Mir ist es wichtig, dass auch die Wälder im Bereich bereits vorhandener Waldflächen endlich wieder mehr aufgeforstet werden. Besonders liegt mir die seit Jahren geplante Wiederaufforstung eines Parkplatzes an der Isenburger Schneise am Herzen.
Wir haben den Vorschlag gemacht, die dort vorhandenen Parkplätze in ein Parkhaus über der Straßenbahn-Endhaltestelle Stadion zu verlegen. Dann müssten keine Flächen neu versiegelt werden, und durch die optimale Anbindung an das Straßenbahnsystem eignen sich diese Parkplätze wochentags auch als Park- und Ride-Parkplätze. Das ist eine Idee neben vielen, um mehr Wald zu wagen. Auf jeden Fall ist unser Stadtwald gut für das Klima und es ist mir wichtig, ihn mit meiner politischen Arbeit voranzubringen.