Die Chancen für den Fortbestand der Brotfabrik stehen gut

Die Chancen für den Fortbestand der Brotfabrik stehen gut

Ein Beitrag von

Fraktionsvorsitzende und Geschäftsführerin. Außerdem Stadtverordnete für die Ausschüsse Ältestenausschuss, Controlling und Revision, Hauptausschuss und Finanzen sowie Soziales und Gesundheit

Alle ziehen an einem Strang

Ich sehe guten Chancen für den Fortbestand der Brotfabrik in Hausen. Wir müssen aber alle an einem Strang ziehen, wenn wir das Kulturprojekt retten wollen. Ich freuen mich daher umso mehr darüber, wie vor allem die Hausenerinnen und Hausener sich gemeinsam für den Erhalt der Brotfabrik einsetzen. Urbane Lebensqualität im eigenen Stadtteil ist den meisten eben doch wichtiger als der Ärger über ein paar falsch geparkte Autos. Der Rückhalt in der Bevölkerung ist eine wichtige Unterstützung für die bereits angelaufenen politischen Aktivitäten zur Rettung der Brotfabrik. In der Koalition waren wir uns sofort einig, dass wir schnell handeln müssen. Einem möglichen Käufer des Areals muss klar sein, dass er nicht mit dem Wohlwollen der Stadt Frankfurt für den Abriss des Ensembles und für eine Neubebauung rechnen kann.

Die Stadt bleibt am Ball

Mittlerweile hat die SPD-Kulturdezernentin das direkte Gespräch mit der Eigentümerin gesucht, um über einen möglichen Kauf der alten Brotfabrik zu akzeptablen Konditionen zu sprechen. Ich hoffe sehr, dass beide Seiten sich annähern. Ich kann vor diesem Hintergrund auch die die Kritik am Vorgehen der Koalition durch Christian Becker,  den kulturpolitischen Sprecher der CDU im Römer, , nicht nachvollziehen. Ich freue mich natürlich, dass nun auch die CDU die Brotfabrik erhalten möchte - in der Opposition scheint die bisherige Rolle als Verhinderungspartei nicht mehr angesagt zu sein. Allerdings frage ich mich schon, an welche „zusätzlichen Maßnahmen“ die CDU denkt, wenn sie die bisherigen Aktivitäten der Koalition als unzureichend bezeichnet. Eine sofortige Enteignung zu Gunsten des Volkes haben sie ja wohl nicht angedacht. Die Stadt Frankfurt muss und wird sich an Recht und Gesetz halten. Da lohnt es durchaus, sich mit den Möglichkeiten des Baugesetzbuches zu beschäftigen, auch wenn Herr Becker dies für überflüssig hält.

Eine Bereicherung für Frankfurt

Der historische Industriebau der Hausener Brotfabrik ist in den vergangenen vier Jahrzehnten zu einer Institution geworden, die über Frankfurts Grenzen hinaus bekannt ist. Viele haben dort schon Salsa-Tanzabende, Jazzsessions, Soul-, Funk-  und Popkonzerte erlebt. Theateraufführungen, Diskussionsabende, Filmvorführungen oder literarische Lesungen gibt es ebenso wie kleine Ausstellungen auf dem Hof oder im Inneren des alten Fabrikgebäudes. Ergänzt wird der bunte Strauß an Angeboten von einem Cafe und einem Restaurant. Und sogar eine studentische WG ist in dem alten Gebäude untergekommen. Ein stabiler Mix verschiedenster Mieter:innen, die selbstverwaltet die Brotfabrik als soziokulturelles Zentrum nutzen und beleben – ein erhaltenswertes Projekt! Ein Investor hat angekündigt, das Gelände von der bisherigen Eigentümerin erwerben zu wollen. Welche Pläne der Investor verfolgt, ist noch nicht bekannt, allerdings ist dem Trägerverein der Brotfabrik bereits mitgeteilt worden, dass eine vorzeitige Beendigung des langjährigen Mietvertrags angestrebt wird. Der bisherige Mietvertrag läuft jedoch noch bis 2025.

Das Titelbild wurde uns freundlicherweise von dem Blog "43 Perspektiven" bereitgestellt.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen