Corona Impfung: Mobile Impfteams in Frankfurt

Corona Impfung: Mobile Impfteams in Frankfurt

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Ihr Stadtverordneter für die Ausschüsse Ältestenausschuss, Diversität, Zusammenhalt, Beteiligung und Europa sowie Wirtschaft, Recht und Frauen

Seit über einem Jahr hat die weltweite Corona-Pandemie uns fest im Griff. Auch in Frankfurt sind in den letzten Monaten tausende Menschen erkrankt oder sogar an oder mit Covid-19 gestorben. Unzählige Arbeitnehmer:innen sind in Kurzarbeit oder sogar arbeitslos geworden, und viele Selbstständige bangen um ihre Existenz. Geschäfte, Restaurants, Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen sind geschlossen. Seit Ende April haben wir auch in Frankfurt eine nächtliche Ausgangssperre. Doch jetzt scheint sich endlich ein Silberstreifen am Horizont abzuzeichnen: Mit der Zunahme an Geimpften geht seit kurzem die sogenannte Inzidenz, also die Zahl der Infektionsfälle, zurück, so dass eine Rückkehr zu unserem „Vor-Corona-Leben“ in greifbare Nähe rückt.

Bei Impfpriorisierungen darf keine Gruppe vergessen werden

Je mehr Frankfurter:innen geimpft und damit vor einer Ansteckung oder zumindest einem schweren oder gar tödlichen Krankheitsverlauf geschützt sind, desto schneller können wir zu unserem „normalen“ Leben zurückkehren. Wenn wir über das Impfen und Impfpriorisierungen sprechen, sollte dabei aber auch immer an die Menschen gedacht werden, an die es etwas schwerer heranzukommen ist. Das sind insbesondere Obdachlose, Drogenabhängige, bestimmte Gruppen von Migrant:innen und Menschen aus sozial benachteiligten Schichten. Denn gerade in diesen Bereichen ist das Infektionsrisiko besonders hoch. Zum einen aufgrund mangelnder Kenntnisse der gesundheitlichen Risiken – manchmal auch nur sprachlich bedingt. Aber auch, weil diese Gruppen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse oft mit vielen Menschen in kleinen Wohnungen wohnen, und häufig Berufen nachgehen, in denen kein Homeoffice, also Arbeiten von zu Hause, möglich ist. Diese Menschen sind also besonders vielen Kontakten ausgesetzt. Außerdem sind für manche der Betroffenen die bürokratischen Hürden, um sich selbst einen Termin im Impfzentrum oder bei einem Hausarzt zu sichern, zu hoch und unverständlich.

Mobile Impfteams auch in Frankfurt

Ich schlage vor, dass wir mit mobilen Impfteams gezielt diese Bevölkerungsgruppen ansprechen und versuchen zu erreichen. Andere deutsche Großstädte wie Bremen, Hamburg und Köln machen das bereits. Denkbar sind dabei Impfteams, die mit Bussen soziale Brennpunkte aufsuchen. Man könnte auch temporäre Impfstellen in Stadtteiltreffs, Schulen, Moscheen, Flüchtlingsunterkünften sowie Einrichtungen der Obdachlosen- oder Drogenhilfe einrichten – vielleicht sogar vor Discounterläden in bestimmten Stadtteilen. Sinnvoll wäre dabei auch eine Information in anderen Sprachen, weil Menschen mit geringen Deutschkenntnissen oft schlechter informiert sind. Auch aufgrund von Fehlinformationen haben diese Personen häufig Vorbehalte gegenüber den Impfungen.
Wenn es uns auf diese Weise gelingt, die Impfquote unter den Betroffenen zu erhöhen, sind diese besser vor Krankheit oder sogar Tod geschützt, aber auch der Schutz der Gesamtbevölkerung durch die sogenannte „Herdenimmunität“ könnte so schneller erreicht werden – also eine klassische Win-Win-Situation!

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