Gleiches Lernen für alle – kein Schulkind darf benachteiligt sein

Gleiches Lernen für alle – kein Schulkind darf benachteiligt sein

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Ihre Stadtverordnete für die Ausschüsse Bildung und Schulbau, Diversität, Zusammenhalt, Beteiligung und Europa sowie Wirtschaft, Recht und Frauen

Kinder und Jugendliche haben unter der Corona-Pandemie sehr gelitten. Monatelang fand fast nur Distanzunterricht statt und Kitas waren geschlossen. Sie mussten zu Hause bleiben und durften weder Freundinnen und Freunde treffen noch Fußballspielen, Reiten oder andere Freizeitaktivitäten unternehmen.

Kein Kind darf durch Pandemie beim Lernen benachteiligt werden

Schülerinnen und Schüler mussten sich ihren Lernstoff während der Pandemie zu Hause teils allein beibringen. Das führte dazu, dass der Unterschied zwischen lernstarken und lernschwächeren Kindern eher größer statt kleiner wurde. Nun müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass alle Kinder Wissens- und Entwicklungsrückstände aufholen können. Es darf kein Schulkind benachteiligt sein, nur weil manche Eltern nicht die Möglichkeit haben, unterstützend zur Seite zu stehen. Dafür stellt die Bundesregierung mit dem sogenannten Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ zwei Milliarden Euro zur Verfügung und auch das Land Hessen legt ein sechzig Millionen Euro starkes Förderprogramm mit dem Namen „Löwenstark durch BildungsKICK“ auf. Ich finde, diese Unterstützung ist für unsere Kinder und Jugendlichen dringend nötig.

Gleiche Lernchancen für alle Kinder und Jugendlichen

Corona hat uns nochmal verstärkt aufgezeigt, wie ungleich Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen sind. Die Krise hat also ein altbekanntes Problem erneut in den Fokus gerückt. All diejenigen, die nicht auf ein soziales Sicherheitsnetz zurückgreifen können, drohen tief zu fallen. Viele Eltern haben nicht die Möglichkeit, die Lehrkraft von zu Hause aus zu ersetzen und Schulaufgaben zu erklären. Sei es, weil sie nicht die Zeit dazu haben, die nötige digitale Ausstattung fehlt oder sie die Sprache selbst nicht sprechen. Auch Kinder und Jugendliche, die kein eigenes Zimmer zum Lernen haben sowie mehr Struktur im Alltag und gezielte Förderung brauchen, trifft die Pandemie besonders hart. Das darf so nicht sein. Ich fordere deshalb, gleiche Lernchancen für alle, denn kein Schulkind darf benachteiligt sein.

Niemand darf hinten runterfallen!

Es braucht nicht nur finanzielle Unterstützung von Seiten der Politik, um Lernrückstände durch ausgefallenen Unterricht abzubauen und gleiches Lernen zu ermöglichen. Es müssen auch die psychischen Folgen der Krise für Kinder und Jugendliche betrachtet werden: Viele Kinder und Jugendliche hatten in den letzten Monaten in ihrer Freizeit kaum Möglichkeiten, aus dem Elternhaus rauszukommen und andere Aktivitäten zu unternehmen. Ich finde es daher wichtig, Kindern und Jugendlichen auch hier etwas zurückzugeben. Es war gut, dass Jugendhäuser in Frankfurt während der Pandemie die meiste Zeit geöffnet blieben, denn auch außerhalb der Schule lernen Jugendliche fürs Leben und stärken ihre Entwicklung. Im kommenden Sommer sollte nicht das Aufholen von Lernstoff im Vordergrund stehen, sondern wirkliche Freizeitaktivitäten. Dafür wünsche ich mir Kultur-, Sport- und Spaß-Aktivitäten. Beispielsweise könnten kostenlose Ferienfreizeiten mit Übernachtungen oder kostenlose wöchentliche Sportcamps mit Sportvereinen angeboten werden. Und das soll nur der Anfang sein.

Wir müssen Strukturen stärken und langfristig fördern

Wer behält den Überblick, wenn es darum geht, unsere Kinder und gleiches Lernen zu fördern? Die langjährige Lehrkraft kennt die Nachholbedarfe der Schülerinnen und Schüler genauso gut wie die Eltern, die die Stärken und Schwächen ihrer Kinder kennen. Die Landesregierung würde zur Unterstützung gerne andere, bislang Unbeteiligte mit ins Boot holen. Ich finde, das macht es alles nur noch komplizierter. Neben den zusätzlichen Belastungen, die schon während Corona auf Lehrerinnen und Lehrer zukamen, müssen diese nun auch noch eine Doppelschicht schieben und den Scherbenhaufen zusammenkehren. Ich bin der Meinung, dass wir, anstatt auf Krisen zu reagieren, in Zukunft viel eher über Maßnahmen nachdenken sollten, die eine dauerhafte Bildungsgerechtigkeit ermöglichen und die durchgehende Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern. Nur so können wir verhindern, dass einige den Anschluss verlieren und benachteiligt sind.

Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen, dass uns in Frankfurt hierbei die Hände gebunden sind und wir vieles leider nicht selbstständig entscheiden können. Deswegen können wir nur hoffen, dass die schwarzgrüne Landesregierung solche dringend notwendigen Schritte geht, und unsere Kinder und Jugendlichen sowie die Lehrerinnen und Lehrer nicht weiterhin auf sich allein gestellt bleiben.

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