Ende Juni 2019 hat das Stadtparlament beschlossen, den Radverkehr in Frankfurt massiv zu stärken. Nach langer Diskussion haben die Initiatoren des Radentscheids einen Kompromiss mit der Stadt Frankfurt ausgehandelt. Maßgeblich zu diesem Kompromiss beigetragen hat Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD). Es werden beispielsweise mehr rot gefärbte und somit für Radfahrerinnen und Radfahrer sicherere Wege geschaffen. Auf www.radfahren-ffm.de können die Fortschritte bei der Umsetzung verfolgt werden.
Bessere Radwege kosten Geld
Ich freue mich, dass die Stadt Frankfurt am Main einerseits bis zum Jahr 2022 insgesamt 21 Millionen Euro investieren wird, um mehr Platz und mehr Sicherheit für die Radfahrerinnen und Radfahrer zu schaffen. Andererseits werden bis zum Jahr 2023 darüber hinaus auch mindestens 45 Kilometer neue oder umgestaltete Radwege geschaffen. Zudem werden Fahrradspuren auch baulich und optisch vom Autoverkehr abgegrenzt und es wird mehr Fahrradparkplätze geben. Investiert wird aber auch in zusätzliches Personal, das zur Planung und Umsetzung sowie zur Überwachung der Regeln dringend benötigt wird – denn nur, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten, gelingt das Projekt. Von den ganzen Maßnahmen werden auch die Fußgängerinnen und Fußgänger profitieren, aber auch diejenigen, die weiter auf das Auto angewiesen sind. Denn wir alle wohnen und leben in Frankfurt und sind von Lärm, Schadstoffen und verstopften Straßen betroffen.
So sollen die Radwege aussehen
Künftige Radwege sollen im Idealfall deutlich breiter sein und ein bequemes und sicheres Überholen ermöglichen. In der Regel werden die Radwege insgesamt 2,30 Meter breit sein. In Ausnahmefällen soll dennoch eine Mindestbreite von 2 Metern gegeben sein. Die Radwege sollen nicht unterbrochen werden und durchgehend mit einem leicht befahrbaren Belag ausgestattet sein. Durch bauliche Maßnahmen soll zudem eine Trennung von Fußgängern und Kraftfahrzeugen gewährleistet werden, damit es nicht zu Beeinträchtigungen der verschiedenen Nutzer im Straßenverkehr kommt. An potenziellen Gefahrenstellen wird die Radverkehrsführung rot eingefärbt. Ich freue mich sehr, dass hier bereits erste Umsetzungen erfolgt sind, beispielsweise in der Kurt-Schumacher-Straße.
Was ist schon erledigt? (Chronologischer Ablauf)
- Im Februar 2020 sind die Radfahrstreifen auf der Kurt-Schumacher und der Konrad-Adenauer-Straße in nördlicher Fahrtrichtung rot eingefärbt worden.
- Im Januar 2020 hat bereits abschnittweise die Umgestaltung der Hanauer Landstraße begonnen. Hierbei werden Radwege verbreitert, mit Pollern vor Falschparkern geschützt und Kfz-Parkplätze entfernt.
- Anfang Dezember wurde die neu geschaffene Fahrradstaffel der städtischen Verkehrspolizei vorgestellt, die insbesondere Rad- und Gehwege von Falschparkern frei halten soll.
- Auf dem südlichen Abschnitt der Kurt Schumacher-Straße (zwischen Schöne Aussicht und Battonnstraße) wurde Ende November 2019 die Radspur in nördlicher Richtung rot markiert. Die entfallende Kfz-Spur ist zur Busspur geworden.
- Mit der Eröffnung der doppelstöckigen Fahrrad-Abstellanlage am S-Bahnhof im Stadtteil Griesheim im November 2019 hat die Stadt Frankfurt im Jahr 2019 insgesamt 2.100 neue Stellplätze für Räder geschaffen.
- Am 24. Oktober 2019 ist die Einrichtung von rot markierten Radspuren an der „Schönen Aussicht“ abgeschlossen worden.
Von der autogerechten zur menschengerechten Stadt
Alle Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs sind ein Beitrag auf dem Weg von einer autogerechten Stadt zu einer menschengerechten Stadt. Ich bin schon lange der Überzeugung, dass wir angesichts der stetig wachsenden Einwohnerzahlen in Frankfurt alles dafür tun müssen, um unnötigen Autoverkehr zu vermeiden. Ich möchte nicht, dass Verbote kommen oder Autofahrerinnen und Autofahrer verärgert werden. Die Menschen müssen freiwillig möglichst vielen Strecken zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurücklegen – weil dies entweder schneller, billiger, angenehmer oder gesünder ist. Diese Meinung vertritt mittlerweile sogar der ADAC.
Dazu gehört natürlich nicht nur die Stärkung des Radverkehrs. Ich setze mich auch dafür ein,
dass Busse und Bahnen schnell erreichbar sind und möglichst häufig fahren.
dass es schon bald ein Jahresticket für den ÖPNV für nur einen Euro am Tag, also für insgesamt 365,- Euro im Jahr, gibt.
dass Straßen, Radwege und Fußwege in einem guten Zustand sind.
dass die Kontrolle des Verkehrs verbessert wird, um die Menschen zu schützen.
dass die E-Mobilität und das Teilen von Autos und Rädern im Sinne von sogenannten „Car- und Bikesharing-Angeboten“ selbstverständlich werden.
dass die Innenstadt schon in naher Zukunft von möglichst wenig Autos befahren werden muss, weil es dann bessere Alternativen gibt!
Liebe SPD,
als Radfahrer und Fußgänger freue ich mich sehr über die bereits erfolgten Maßnahmen. Ich bin immer wieder überrascht wie schnell man von a nach b in dieser schönen Stadt kommen kann. Vorausgesetzt, Wenn die Infrastruktur passt und die Wege vorhanden sind. Leider ist für mich der Basler Platz noch immer ein Ort des Grauens. Um diesen zu überqueren muss man viel Zeit und Geduld aufbringen. Vielleicht kann auch hier einmal die verkehrstechnisch Umgestaltung in Angriff genommen werden.
Liebe grüße