Willy-Brandt-Platz soll weiterhin als ein Standort für städtische Bühnen erhalten bleiben

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Stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie Stadtverordnete für Soziales und Gesundheit, Kultur und Freizeit sowie für den Ältestenausschuss.

Willy-Brandt-Platz soll weiterhin als ein Standort für städtische Bühnen erhalten bleiben

Die Oper und das Schauspiel in Frankfurt müssen dringend neu gebaut oder saniert werden. Ich hatte bereits in einem anderen Blogbeitrag betont, dass der zentrale Standort am Willy-Brandt-Platz nicht aufgegeben wird und auch bei einem Neubau mindestens eine Spielstätte am Willy-Brandt-Platz erhalten bleibt.

Örtlich getrennte Neubauten der Oper und des Schauspiels in Frankfurt

Ein Expertenteam hat sich mit dem Thema befasst und nun eindeutige Ergebnisse vorgestellt: Die jetzige Theaterdoppelanlage sollte am besten getrennt neu gebaut werden. Das neue Schauspielhaus würde dann weiterhin am Willy-Brandt-Platz bleiben, während für die Oper auch ein neuer Standort in Innenstadtnähe in Frage kommen würde – sofern der Neubau nicht in unmittelbarer Nähe realisiert werden kann. Als kulturpolitische Sprecherin spreche ich mich gemeinsam mit unserer Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig für diesen Vorschlag aus.

Verschiedene Optionen zur Sanierung und Neubau

Alle anderen Möglichkeiten zur langfristigen Sicherung des Spielbetriebs im Schauspiel und in der Oper würden wesentlich teurer werden. Selbst eine Basissanierung kommt aufgrund der hohen Kosten nicht in Frage. Auch ein kompletter Neubau der Doppelanlage am bisherigen Standort ist deutlich teurer als eine Trennung beider Spielstätten, da zwei Ausweichspielstätten gefunden werden müssten. Für örtlich getrennte Neubauten wäre hingegen nur eine Ausweichspielstätte für das Schauspiel erforderlich: Die Oper würde in diesem Fall am neuen Standort fertig gebaut, während der Betrieb am alten Standort ungestört weiterginge. Danach würde die Oper in den Neubau umziehen, während der alte Standort abgerissen und das Schauspielhaus dort neu gebaut würde. In dieser Zeit würde der Theaterbetrieb übergangsweise an einem anderen Standort fortgesetzt. Denkbar wäre z.B. das Bockenheimer Depot, das bislang schon für Aufführungen genutzt wird.

Der Willy-Brandt-Platz muss Kulturstandort bleiben

Die CDU schlägt vor, beide Spielstätten zu verlagern und den Willy-Brandt-Platz zu vermarkten. Diesen Vorschlag lehne ich strikt ab. Dieser zentrale Kulturstandort gehört allen und darf nicht zum Begierdeobjekt der Immobilienspekulanten werden, mit denen Teile der CDU-Fraktion offensichtlich eng verbunden sind. Wir wollen die Neubauten nutzen, um am Willy-Brandt-Platz einen offenen und attraktiven Stadtraum für alle zu schaffen. Die Neubauten der Spielstätten sollen sich für das breite Publikum öffnen – Teilhabe und Vielfalt sind unser Ziel und nicht kleingeistiges Profitdenken. Wer jetzt aus wahltaktischen Gründen eine Grundsatzentscheidung verzögert, in der Hoffnung den Willy-Brandt-Platz den Bodenspekulanten überlassen zu können, schadet der Stadt Frankfurt. Mit der SPD wird es keine Einladung an die Immobilienhaie geben, die versuchen, sich den Willy-Brandt-Platz als Beute einzuverleiben.

Entscheidung über Konzept in der Stadtpolitik

Auch wenn es zwischen CDU, SPD und Grünen unterschiedliche Auffassungen über den richtigen Weg gibt, hoffe ich sehr, dass auf Basis der Untersuchung zeitnah eine Entscheidung innerhalb der Koalition erfolgen kann und einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung nichts mehr im Wege steht. Denn nur bei einer schnellen Entscheidung kann der Kostenvoranschlag gehalten werden, ohne dass es noch teurer wird.

Zu dem Thema ist auch mein Blogbeitrag „Der Willy-Brandt-Platz steht als Standort für die Städtischen Bühnen nicht zu Disposition“ interessant:

Der Willy-Brandt-Platz steht als Standort für die Städtischen Bühnen nicht zur Disposition

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1 Kommentar zu „Willy-Brandt-Platz soll weiterhin als ein Standort für städtische Bühnen erhalten bleiben“

  1. Eine offen geführte Standortdiskussion sollte alle potentiell geeigneten Flächen im Umkreis des Theaterplatzes für ein Opernhaus in Betracht ziehen.

    Z.B.: gibt es am Schumainkai 55, am Museumsufer, ein Grundstück (Flurstück) mit einer Fläche von 10.445 Quadratmeter mit einer Nutzung durch Bürogebäude der Zentrale der Rentenversicherung Hessen.

    Eine reine Büro-Nutzung in bis zu 9-stöckigen Gebäuden mit moderater Ausnutzung – siehe vorhandene Parkflächen für KFZ – des Geländes auf einem „Filet-Grundstück“ am Museumsufer.

    Ambitioniert und im Sinne der Stadtentwicklung wäre die Diskussion mit der Rentenversicherung Hessen diesen Standort zugunsten von besseren bzw. technisch zeitgemäßen Büroflächen in einem neuerrichteten Hochhaus auf einer Teilfläche der jetzigen Oper/des Schauspielhauses am Theaterplatz oder an einem anderen Standort in Frankfurt aufzugeben.

    Verbleibt auf diesem Gelände von Oper/Schauspiel nur das Schauspiel könnte man auf etwa 1/3 der Fläche das dafür erforderliches Bürohochhaus errichtet werden.

    Vorteile:
    Kein Eingriff in die Wallanlagen,
    Schauspiel bleibt am alten Standort und kann sich zur Stadt/zum Theaterplatz öffnen,
    die erst in jüngster Zeit sanierten Werkstätten können u.U. am Theaterplatz erhalten bleiben,
    eine zur Zeit nicht kulturell genutzte Fläche am Museumsufer wird im Sinne des Museumsuferkonzeptes weiterentwickelt,
    das Museumsufer wird den Abendstunden durch die Besucher(innen) der Oper belebt.

    Angesichts einer Entfernung von lediglich 400 m Luftlinie könnten beide Standorte durch eine autonom fahrende Hochbahn, einen überdachten Gehweg in Hochlage, einer Seilbahn o.ä, verbunden werden. Hier ist der Kreativität – optimale Anbindung der Oper-Museumsufer an den Nahverkehrsknotenpunkt Theaterplatz – keine Grenzen gesetzt.

    In der jüngsten Vergangenheit war in Frankfurt der Abriss des Technischen Rathauses, des Historischen Museums zugunsten eines zeitgemäßen Neubaus kein Problem. Warum sollte man daher vor dem Abriss eines Standard-Bürogebäudes am Museumsufer zurückschrecken ?.

    Ich empfehle zur Orientierung über die Gesamtsituation einen Blick auf das Flurstück Schaumai mit Hilfe der Luftaufnahmen aus dem Geoportal Frankfurt.

    Natürlich hat mein Vorschlag einen sehr spekulativen Charakter, da mir die Besitzverhältnisse an diesem Flurstück Schaumainkai 55 unbekannt sind, ich natürlich mit meinem Votrschlag fremdes Eigentum – glücklicherweise nur ein Flurstück – disponiere und auf Gesprächsbereitschaft der Eigentümer – gibt es eine „Win-Win-Konstellation“ für die Beteiligten – hoffe.

    Angesichts eines Gesamtaufwandes für das Projekt Oper + Schauspielhaus von mindestens 1 Milliarde Euro und des knappen Angebotes an optionalen Flächen für dieses Vorhaben, sollte man auch eine verwegene Lösung für ein Opernhaus am Museumsufer mit zusätzlichen Synergieeffekten – z.B.: Sperrung des Schaumainkais in diesem Bereich, gemeinsames Tief-Parkhaus für Oper und Museumsufer – in Betracht ziehen.

    Ich hoffe das mein Vorschlag zur Diskussion beiträgt und bin auf Argumente „unrealistisch da ….“ gespannt.

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